Auf dem 11 Hektar großen Gelände des ehemaligen Széchényi-Gutshofes – wo die Dorfverwaltung ursprünglich einen öffentlichen Park und sogar eine Kirche plante – wurde zwischen 1949 und 1951 eine Kaserne der Ungarischen Volksarmee in Marcali gebaut, die so genannte „innere Kaserne“, die später als Hunyadi János Kaserne bekannt wurde. Zunächst waren hier Fußsoldaten, dann ab 1952 Artilleristen und schließlich ab 1953 35 Jahre lang das technische Bataillon stationiert. Während zwischen 370 und 600 Soldaten in der inneren Kaserne untergebracht waren, lebten 1.500 Soldaten in der äußeren Kaserne, von denen sich viele mit ihren Familien hier niederließen. An der Straßenfront wurde ein Tor für den Personen- und ein für den Fahrzeugverkehr genutzt. Das Objekt umfasste eine Kommandantur, eine Offiziersküche und -kantine, eine Mannschaftskantine und einen Offiziersklub (heute das Haus der Zivilisten).
Zur Erfüllung der Aufgaben wurden ein Exerzierplatz, ein Bekleidungs- und Fahrzeuglager, Depots für schwere Maschinen, eine Reparaturwerkstatt, ein Schießstand, eine Waffen- und Fahrzeugreparaturwerkstatt, eine Krankenstation, Bäder, Treibstoffbrunnen, ein Sportplatz und andere Lager gebaut. Im Laufe der Jahre haben die in Marcali dienenden Soldaten nicht nur Taktikaufgaben erfüllt, sondern auch der Zivilbevölkerung gute Dienste geleistet.
Das Technische Bataillon in Marcali wurde am 01.06.1987 auf Befehl des Verteidigungsministers aufgelöst. Auf dem Gebiet der in den folgenden Jahren aufgelösten Hunyadi János Kaserne wurden neue Straßen, Geschäfte und Wohngebiete, ein riesiger öffentlicher Park, der Europa-Park – inklusive Freilichtbühne, Musikpavillon – sowie ein neuer Markt- und Veranstaltungsraum sowie eine Markthalle durch den Abriss oder Umbau vieler Militärgebäude geschaffen.
1.| Das Gebäude des sogenannten „Roten Stalls“ auf der Westseite der Rákóczi-Straße (Schwarzweißzeichnung von László Csomós, gegen1960)
2.| Wohnungen für Angestellte des Gutshofes (Farbzeichnung von László Csomós, 1969)
3.| Tor Nr.1 der Hunyadi János Kaserne (Foto, am Ender der 1980er Jahre)
4.| Gebiet der ehemaligen inneren Kaserne, 2022 (Foto: Tünde Vidák)
5.| Landebasis (Foto, am Anfang der 1990er Jahre)