Auf dem südlichen Teil des heutigen Platzes stand das 1806 errichtete Quartierhaus, die so genannte „Kleine Präfektur“, das zwischen 1871 und 1941 das Amt des Hauptstuhlrichters beherbergte. Einer der ersten öffentlichen Parks in Marcali wurde nach 1945 auf diesem Grundstück angelegt, das nach dem Abriss leer stand. In der Mitte des Platzes wurde sie Skulptur „Der Ankläger“ von Zsigmond Kisfaludi Strobl im Dezember 1949 durch sozialen Zusammenschluss enthüllt. Die männliche Figur gedachte der Opfer, die für die lokale Arbeiterbewegung starben, und zeigte auf den „Roten Stall“, auf einen der Schauplätze der Gräueltaten von 1919. Heute steht das Werk im Béke-Park in der Nähe der in 1965-66 gebauten Stadtbibliothek Dániel Berzsenyi, sein neuer Name lautet „Memento“.
Auf dem nördlichen Teil des Platzes stand das Haus von Mátyás Pfeffer, das bereits um 1900 im Besitz des Getreidehändlers Jakab Krausz war, und im Hof wurde ein Getreidespeicher errichtet. Ab den 1920er Jahren gehörte das Gebäude mit Laden und Werkstatt dem Bäckermeister Rezső Müller. Das erste Filmtheater wurde 1955 an diesem Ort gebaut. Im Jahr 1970 wurde das Kino auf 400 Sitzplätze erweitert. Bis 1995 fanden in dem Gebäude Filmvorführungen statt, dann wurde es im Jahr 1996 abgerissen. An seiner Stelle wurde das Kaufhaus Hungária errichtet und der Künzelsau Platz geschaffen, der nach der deutschen Partnerstadt von Marcali benannt wurde. Seit 2002 steht hier der “Zierbrunnen“ aus Keramik, ein Werk von Éva Ambrus.
1.| Das Gebäude für das Amt für den Hauptstuhlrichter (Ausschnitt einer Ansichtskarte, 1930er Jahre)
2.| Das Bild von dem Filmtheater und der Skulptur „Der Ankläger“ (Foto: ortepan.hu, 1968)
3.| Umbau des Kinos und ein Bild vom ehemaligen Schwetz-Haus (Foto, 1970)
4.| Der Künzelsau Platz heutzutage (Foto: Krisztián HORVÁTH, 2020)
5.| Das Kinogebäude (Foto: Dr. József Gál, gegen 1990)