An der Stelle des heutigen Rathauses von Marcali stand seit dem 18. Jahrhundert ein ebenerdiges Gebäude, in dem die Gemeindeverwaltung untergebracht war. In seiner unmittelbaren Nähe wurde um 1900 das neue Gemeindehaus gebaut und im Jahr 1914 erweitert. Im Jahr 1942 beauftragte der Gemeinderat László Csomós mit der Ausarbeitung der Pläne für ein neues Gebäude. Der Bau wurde Mitte 1943 vom Baumeister István Csényi aus Fonyód ausgeführt. Die Kunststeintreppe, die Balkonornamente und das heutige Wappen der Gemeinde wurden von Imre Borovitz, einem Steinbildhauermeister aus Kaposvár, geschnitzt. Mit den Holzarbeiten wurde der Tischlermeister István Domsa aus Marcali beauftragt.
Die elektrischen und schmiedeeisernen Arbeiten wurden vom örtlichen Schlossermeister Béla Hikman ausgeführt. Das Gebäude beherbergte ab 1950 den Gemeinderat, dann ab 1977 den Stadtrat und ab 1990 die Stadtverwaltung der Stadt Marcal. Auf dem südlich angrenzenden Grundstück befand sich bereits im Jahr 1802 ein Herrenhaus, in dem der jeweilige Chirurg, der Wundarzt wohnte. Ab Ende des 19. Jahrhunderts wurde der Lebkuchenbäcker János Csollán sein Besitzer. An der Stelle der Csollán-Konditorei wurde ein zweigeschossiges Gebäude der Bezirksverwaltung errichtet, wobei der Keller erhalten blieb. 1977 erhielt Marcali den Stadttitel. In den vergangenen Jahrzehnten wurde die Bürofläche ständig erweitert.
1.| Bild des frühesten Gemeindehauses (links) und des neueren, um 1900 gebauten Amtsgebäudes (Schwarzweißzeichnung von László Csomós, 1959.)
2.| Bild des im Jahr 1943 gebauten Gemeindehauses (Ausschnitt einer Ansichtskarte, 1958.)
3.| Gebäude der Bezirksverwaltung (Quelle: fortepan.hu, 1968.)
4.| Bild des Rathauses von Marcali (Foto: József ILÁCSA, 2021)
5.| Das Gebäude des Rates von Marcali (Foto: László CSOMÓS, 1974.)